Am vergangenen Sonntag endete in Großwülknitz (Sachsen-Anhalt) das erste Ostival. Die Veranstaltung richtete sich an Jugendliche und junge Erwachsene aus den drei in den neuen Bundesländern angesiedelten Kirchenbezirken der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). An der Veranstaltung nahmen ungefähr 80 Personen teil (selk_news berichtete).
Am Samstag wurde die inhaltliche Arbeit zum Thema des Ostivals „Schöpfung“ in Workshops fortgesetzt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei aus fünf angebotenen Workshops zwei auswählen und besuchen. Bei Sebastian Schmidt, Kirchglied der SELK in Erfurt, beschäftigten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit „Gefühlen in Glaube und Beziehungen“. Schmidt ging anhand biblischer Beispiele der Frage nach, wie Christinnen und Christen mit den ihnen von Gott geschenkten Gefühlen sachgemäß umgehen können. Dabei standen sowohl Aspekte des Glaubenslebens als auch Beziehungen zwischen Mann und Frau im Fokus. Matthias Tepper (Plauen), der Jugendpastor des Kirchenbezirks Sachsen-Thüringen, erläuterte Paradigmen der Evolutionstheorie und wie Christinnen und Christen mit den Behauptungen dieser Theorie umgehen könnten. Er machte deutlich, dass man „viel Glauben braucht, um an einer Schöpfung ohne Gott festzuhalten“ und zeigte außerdem Schwächen der Annahme auf, dass es eine Evolution von einer Art zur anderen geben könne (Makroevolution).
Noah Müller (Oberursel), ein Theologiestudent der SELK, leitete einen Workshop zum Thema „Schöpfungsordnung“. Dabei gingen die Teilnehmenden der Frage nach, wie Gott Familie, Staat und Kirche geordnet habe. Dazu beschäftigten sie sich intensiv mit verschiedenen Bibelstellen und deren Zusammenhängen, wobei sie auch gesellschaftlichen Trends entgegenstehende Aspekte von Gottes Wort wahrnahmen. Tristan Liebert (Potsdam), BezirksJugendVorsitzender im Kirchenbezirk Berlin-Brandenburg, stellte in seinem Workshop das Konzept „Nachhaltigkeit“ vor und ging der Frage nach, wie Einzelne aktiv werden könnten, um der Zerstörung der Umwelt entgegenzuwirken. Im Anschluss betätigten sich die Teilnehmenden des Workshops kreativ, indem sie Tragetaschen mit verschiedenen Motiven gestalteten. Das Thema „Schönheitswahn“ wurde in einem Workshop unter Leitung von Benjamin Rehr (Weigersdorf), Jugendpastor des Kirchenbezirks Lausitz, behandelt. Dort beschäftigten sich die Teilnehmenden mit hilfreichen und weniger hilfreichen Antworten auf Schönheitsideale, die in der Gesellschaft vorherrschten. Rehr thematisierte die Grenzen rein äußerlicher Kosmetik, die dem (empfundenen) Mangel an Schönheit als Folge des Sündenfalls nur sehr begrenzt aufhelfen könne. Gemeinsam überlegten die Jugendlichen, wie die innere Schönheit, mit der Gott die Gläubigen seit ihrer Taufe schmücke, in deren Auftreten sichtbar werden könne.
Neben der thematischen Arbeit blieb Raum für zahlreiche sportliche, musikalische und spielerische Aktivitäten. Nachmittags trotzten zahlreiche Teilnehmende dem andauernden Regen mit Fußball und Volleyball, während andere in Innenräumen Tischtennis spielten oder Kreistänze einübten. An beiden Abenden öffnete eine „DankBar“, an der Getränke und Snacks erworben werden konnten und gleichzeitig eine Box mit Zetteln gefüllt wurde, auf denen Jugendliche Dinge notierten, für die sie dankbar sind. Am Samstagabend wurden verschiedene Aktivitäten angeboten, zum Beispiel Just Dance, kreatives Basteln, Kinoabend oder Poker. Beschlossen wurde der Samstagabend mit einer Andacht, die von Norbert Schulz, Jugendkoordinator des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg, geleitet wurde.
Am Sonntag endete das Ostival mit einem feierlichen und fröhlichen Beichtgottesdienst, den Jugendpastor Tepper leitete. Erstaunt und dankbar wurde festgestellt, dass der Eingangspsalm und die biblischen Lesungen des kirchenjahreszeitlichen Sonntags Jubilate hervorragend zu dem Thema des Wochenendes passten. Viele Teilnehmende zeigten sich begeistert von der neu konzipierten Veranstaltung, sodass eine Wiederholung angestrebt wird.
Fotos von der Veranstaltung werden zeitnah auf der Seite des JugendMitarbeiterGremiums Berlin-Brandenburg veröffentlicht: https://www.jumigbb.de/index.php/galerie.