Eine gute Methode, um mit unterschiedlichsten Menschen relativ schnell in biblische Geschichten eindringen zu können, ist der Bibliolog. Das Kunstwort „Bibliolog“ beschreibt das, was in der Methode geschieht: einen Dialog mit der Bibel zu führen. Fünf Gemeindepfarrer, ein Religionslehrer und ein Kirchenvorsteher aus der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) nahmen das Fortbildungsangebot des Jugendwerkes der SELK wahr und ließen sich in einem viertägigen Grundkurs im Lutherischen Jugendgästehaus in Homberg zu Bibliologen ausbilden. Bibliolog-Trainer Rainer Brandt vom Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal freute sich über die intensive und engagierte Mitarbeit der Beteiligten. Die Organisation und die Gestaltung des geistlichen Rahmens lagen in den Händen von Henning Scharff, dem Hauptjugendpastor der SELK, der selber begeisterter Bibliologe ist.
Die Methode Bibliolog funktioniert kurz zusammengefasst folgendermaßen: Der jeweilige Leiter liest eine biblische Geschichte vor, hält an drei bis vier Stellen an und stellt einer der vorkommenden biblischen Personen eine Frage. Die Teilnehmenden können nun dieser Person ihre Stimme leihen, indem sie auf die Frage antworten. Auf diese Weise kann man sehr intensiv und lebensnah in die Begegnung mit biblischen Texten einsteigen. Da diese Methode in der Anleitung komplizierter ist, als es sich zunächst anhört, ist ein absolvierter Grundkurs für die Durchführung unerlässlich. Stärken der Methode liegen auch darin, dass man sie problemlos mit Menschen unterschiedlicher Generationen durchführen kann und dass vor allem auch Menschen ohne biblische Vorbildung sofort mitmachen können.
Die Teilnehmer der Fortbildung zogen ein sehr positives Fazit und freuen sich darauf, diese Methode in ihrer Arbeit an passender Stelle anzuwenden. Insgesamt erlebten sie in vier Tagen elf komplette „Bibliolog-Reisen“ in biblische Texte, die immer wieder – auch für geschulte Theologen – ganz überraschende Erkenntnisse hervorbrachten.