9. Türchen

Chill mal, komm runter, mach dir mal nicht so ’nen Stress. In der Adventszeit geht vieles drunter und drüber, es gibt so viel zu tun, was bis Weihnachten fertig sein muss: Kekse backen, Geschenke kaufen, aufräumen, putzen, alles muss schön und geschmückt sein. Doch in diesem Stress ist es wichtig, sich auch über die zentrale Botschaft des Advents Gedanken zu machen: Gott kommt als Mensch zu uns. Und auf dieses Wunder warten wir mit Freude. Aber kann man sich eigentlich richtig darauf vorbereiten, wenn jede Minute schon durchgeplant ist?

Lasst uns doch zusammen die Tage etwas entschleunigen. Nehmen wir uns mal Zeit für Gott, für uns, für andere. Du liest ja schon diesen Adventskalender, das finde ich super! Ich lese zurzeit im Römerbrief. Dort stehen sehr viele interessante Tipps für das Leben in einer friedlichen Gemeinschaft. Paulus fordert uns in Kapitel zwölf auf, unsere Gaben für Gott und in der Gemeinschaft sinnvoll einzusetzen: Wer gut lehren kann, der lehre; wer viel hat, gebe es anderen ohne einen eigenen Vorteil zu erwarten; wer handwerklich geschickt ist, helfe Leuten mit zwei linken Händen; wer gut mit Menschen umgehen kann, der tue dies von Herzen. Paulus ist bei all dem wichtig, dies mit Ehrlichkeit und Liebe zu tun. Wir sollen nicht gucken, was wir können und stolz drauf sein. Nein, „helft denen, die die Hilfe benötigen“, sagt er uns, „und vergesst nicht euch gegenseitig dafür zu schätzen, was ihr könnt. Erweist einander Achtung.“ Er ermahnt uns selbstreflektiert festzustellen, wir sind alleine nicht die stärksten Menschen. Nur in der Gemeinschaft können wir erfolgreich sein. Untereinander sollen wir nicht streiten und uns nicht besser stellen als andere, sie gar zurechtweisen, für das, was falsch sei, das ist alleine Gott vorbehalten zu beurteilen. Paulus führt uns vor Augen, dass wir eine wundervolle Gemeinschaft mit dem selben Ziel sind-und auf das können wir uns freuen.

Ich denke über diese Bibelstelle nach: Welche Leute füllen mein Leben mit Freude? Wofür schätze ich sie? Wie helfen sie mir, mein Leben entspannter zu machen? Ich rufe meinen Kumpel an, erzähle ihm, was ich gerade gelesen habe. Und sage ihm, wie er mein Leben bereichert. Wie wunderbar es doch ist zu wissen, welches große Geschenk uns Gott nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr macht. So nehme ich mir Zeit -für mich, für Gott, für andere- und entschleunige diese schnelle Adventszeit.

Ein Beitrag von Sören Ramme (Jugendmitarbeiter im Bezirk Niedersachsen-Süd)

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