2. Türchen

Rudolph mit der roten Nase

Meinen ersten eigenen CD-Player bekam ich vor vielen Jahren an Weihnachten gleich mit einer CD geschenkt. „Rudolph mit der roten Nase“ – das Kinderhörspiel. Und wie das so ist mit Sachen, die neu und aufregend sind: Ich habe mir das Hörspiel immer und immer wieder angehört. Die Geschichte von dem kleinen Rentierjungen Rudolph, der im Dorf des Weihnachtsmanns wohnt und mit einem besonderen Merkmal auf die Welt gekommen ist. Wenn er sich freut oder aufgeregt ist, fängt seine Nase an rot zu leuchten. Die anderen Dorfbewohner haben Rudolph dafür ausgelacht. In seiner Verzweiflung hat Rudolph seine Nase einmal in den Schnee gesteckt, um sie vor aller Welt zu verstecken. Der Weihnachtsmann kam vorbei und hat dem kleinen Rentierjungen Mut gemacht. Nach vielem Hin und Her und einem tosenden Schneesturm kommt der Weihnachtsmann am Ende der Geschichte auf eine Idee: Rudolph soll mit seiner leuchtenden Nase als echter „Flieger“ am Schlitten des Weihnachtsmanns den Weg leuchten, damit der Weihnachtsmann sicher durch den Schneesturm und zu den vielen wartenden Kindern kommen kann. Die Kurzversion der Geschichte kann man in dem ersten Hörspiellied nachhören: https://www.youtube.com/watch?v=xhYOGgaDoLE (ca. 2,5 Min).

Jesus kommt an Weihnachten als kleines Kind auf die Welt. Und auch wenn man es ihm nicht ansieht: Jesus ist ein außergewöhnlicher Mensch, denn er ist zugleich der Sohn Gottes. Viele Menschen haben dieses Außergewöhnliche an ihm nicht verstanden. Sie haben sich gefürchtet, wie die Hirten auf dem Feld. Sie haben ihn ausgelacht und verspottet bis zu seinem Tod am Kreuz. Oft wird davon berichtet, wie er sich in die Einsamkeit zurückzog, um zu Gott zu beten und sich neuen Mut zusprechen zu lassen.  Immer wieder von Gott gestärkt, geht er seinem Auftrag nach: Allen Menschen die frohe Botschaft zu verkünden, dass jetzt der Retter da ist. Er ist selbst das Licht, das in die Welt gekommen ist, um allen Menschen den Weg zu leuchten.

Auch wenn es sich um ganz verschiedene Geschichten handelt, lädt uns die Geschichte von Rudolph mit der roten Nase an der ein oder anderen Stelle ein, genauer hinzuschauen. Wo kommen wir in der Geschichte vor? Man kann sich an vielen Stellen in die Geschichte hineindenken. Ich nehme als Beispiel unsere Rolle als „Flieger“. Wir sind von Gott ausgezeichnet worden, uns hinter Jesus einzureihen und uns von ihm den Weg leuchten zu lassen. Der scheinbar Kleinste hat die größte Kraft. Einige der Flieger haben Rudolph sogar ausgelacht und sind dennoch vom Weihnachtsmann bewusst ausgewählt. Als Zeichen für ihre besondere Stellung haben sie eine Medaille bekommen. Auch wir sind in der Taufe mit einem Siegel versehen worden, dass uns als Kinder Gottes auszeichnet. Als Flieger ist es nicht mehr wichtig, ob man groß oder klein ist: Für jedes Rentier gibt es einen Platz, alle ziehen den Schlitten gemeinsam. In der Geschichte um Rudolph gibt es 8 bzw. 9 Rentierplätze am Schlitten. Die Geschichte mit Jesus hat mit 12 Jüngern angefangen. Inzwischen sind es mehr. Und wir können dafür beten, dass der Schlitten noch viel weiter fährt und allen Kindern Geschenke bringt. PS: Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich den ganzen Zeichentrickfilm unter https://www.youtube.com/watch?v=dsdFJxu76vM (ca. 80 Min) bei YouTube anschauen. 

Dieses 2. Türchen verdanken wir Claudia Matzke (Pastoralreferentin in Ausbildung in der SELK-Gemeinde Rabber)

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